Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie in zehn Jahren vermögend genug werden, um finanziell frei zu...
Die Wahrheit über Bankberatung
'Kostenlose Beratung' bei Banken und Versicherungen gibt es nicht! Sie ist nicht kostenlos, da hohe Provisionen und Gebühren im Kleingedruckten versteckt sind. Es ist auch keine Beratung, sondern ein Verkauf mit dem Ziel, so viel wie möglich an Ihnen zu verdienen. So wie es z.B. ein Autoverkäufer auch tun würde. Dementsprechend genießen Finanzberater auch ein ähnlich großes Vertrauen.
Die 'kostenlose Beratung'
Ich bin immer wieder erstaunt, wie es Banken und andere Finanzdienstleister geschafft haben, in den Köpfen der meisten Kunden den Mythos zu verankern, sie bekämen dort eine kostenlose Beratung.
Jeder bezahlt wie selbstverständlich seinen Rechtsanwalt, Notar, Steuerberater, Friseur und Handwerker. Nur der nette Herr Müller von der Bankfiliale setzt sich in einem teuren Büro über einem Kaffee gerne eine Stunde unverbindlich mit einem hin, ohne etwas dafür zu verlangen. Wirklich? Natürlich verdient er an Ihnen, und zwar sehr gut! Viele ahnen das auch irgendwie, aber weil man es gar nicht so genau wissen will, lesen sich die meisten das Kleingedruckte nicht durch, so wie man die Geschäftsbedingungen im Internet weg klickt. Das wird schon alles seine Ordnung haben, schließlich kennt man sich seit Jahren, es ist eine gute solide Bank, und man ist froh, dass der 'Experte' einem die Entscheidung und den Papierkram abnimmt. Und was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Ein gefährlicher Trugschluss, denn die Finanzbranche nutzt diesen Glauben systematisch aus, um Ihnen teure und unnötig komplizierte Produkte anzudrehen. Und Ihr Bankberater, auch wenn er noch so nett, sympathisch und bemüht ist, muss diesem System folgen. Wenn er wirklich ehrlich und kompetent beraten und günstige Produkte empfehlen würde, könnte er seine Verkaufsziele nicht erfüllen und wäre schnell seine Arbeit los.
Dieser Karikatur veranschaulicht die typische Finanzberatung:
Oder anders formuliert: "Ja, dieses Produkt wird viel Geld einbringen, aber nicht notwendigerweise für Sie".
Würden Sie zu einem Steuerberater gehen, der vom Finanzamt bezahlt wird? Oder sich von einem Rechtsanwalt beraten lassen, der von der Gegenseite Geld annimmt? Wohl kaum; die massiven Interessenskonflikte sind offensichtlich. Aber Sie gehen zu einem Finanzberater, der von der Bank bezahlt wird? Wessen Interesse wird er wohl vertreten, für wen wird er Gewinne erwirtschaften?
Trotzdem wollen die meisten nicht für unabhängige Finanzberatung bezahlen. Ein paar hundert Euro werden schon als teuer empfunden. Was Sie derzeit bezahlen ist allerdings viel mehr, denn zusätzlich zu den versteckten Kosten, sind entgangene Gewinne durch schlechte Anlagen noch viel höher. So sind z.B. Versicherungen eine denkbar ungünstige langfristige Geldanlage, da diese sogar gesetzlich gezwungen sind, sehr konservativ in niedrig verzinste Anlagen zu investieren. Langfristig können Ihnen da fünfstellige, oft auch sechsstellige Beträge entgehen. Die fehlen Ihnen dann im Alter. Aber das berücksichtigt kaum jemand, denn entgangene Gewinne sieht man nicht.
Denken Sie daran: Was nichts kostet, kann ich mir nicht leisten! Lassen Sie eine kostenlose Beratung nicht zur teuersten Entscheidung Ihres Lebens werden!
Die Finanzbranche weiß natürlich wie unglaublich profitabel die derzeitige Praxis ist. Daher wehrt sie sich mit einer Heerschar von 1,500 Lobbyisten (der größten Lobby in Deutschland) vehement gegen Initiativen, Provisionen zu verbieten und durch ein Honorar-System zu ersetzen, und ist damit unter aktiver Mithilfe der Bundesregierung auch erfolgreich. Zum Verbraucherschutz wurde ein solches Verbot in den Niederlanden, Großbritannien, und zum Teil in allen skandinavischen Ländern schon vor vielen Jahren umgesetzt, und Honorarberatung ist dort Standard bzw. weit verbreitet:
Was Bankberatung kostet
Eine Studie der Uni Regensburg hat gezeigt, dass Länder mit Provisionsverboten eine jährliche Vermögenssteigerung von 1,7 bis 2 Prozent gegenüber Ländern ohne solche Verbote verzeichnen. Dies ist auch ersichtlich in den viel niedrigeren Fonds-Kosten, z.B. in den Niederlanden:
Eine weitere Studie aus den USA fand heraus, dass Arbeitnehmer, die von einem unabhängigen Berater beraten wurden, im Durchschnitt eine um 1,5 Prozentpunkte höhere jährliche Rendite erzielten als Arbeitnehmer, die von einem Berater mit Interessenkonflikten beraten wurden. Das bedeutet, dass ein Haushalt in einem Land mit Provisionsverbot über einen Zeitraum von 40 Jahren (typische Zeitspanne für die Altersvorsorge) ein Vermögen aufbaut, das doppelt so hoch ist wie das eines Haushalts in einem Land ohne Provisionsverbot.
Ein praktisches Beispiel: wenn Sie bei einer Bank einen Fonds-Sparplan über €200 monatlich abschließen, und über 30 Jahre besparen, zahlen Sie insgesamt €72.000 ein. Eine übliche Kostenquote ist 2,5% jährlich (1,5% Fonds-Managementgebühren eines hauseigenen Fonds und 1,0% Verwaltungsgebühren, z.B. für eine Rentenversicherung, Kapitallebensversicherung, Vermögensverwaltung und/oder häufig 5% Ausgabeaufschlag). Alternativ könnten Sie (z.B. mit Hilfe eines Honorarberaters) in kostengünstige Fonds für 0,2% jährliche Kosten investieren. Bei einer angenommenen Rendite von 8% vor Kosten sieht das Ergebnis nach 30 Jahren so aus:
Die 'kostenlose' Bankberatung hat Sie über €100.000 gekostet!
Sie glauben mir nicht so ganz? Dann lesen Sie sich doch einmal die Vertragsunterlagen (vor allem ihrer langfristigen) Finanzprodukte genau auf Kosten hin durch. Oder bitten Sie Ihren Berater, Ihnen diese einmal genau zu erklären und vor allem in Euro-Beträgen anzugeben, über den gesamten Anlagezeitraum. Oder fragen Sie gleich einen Honorarberater. Sie werden erstaunt sein!